Die Atemschutzgeräteträger des Ortsverbandes Gunzenhausen des Technischen Hilfswerk (THW) bilden eine besonder Gruppe innerhalb des Ortsverbandes. Zum einen, weil sich diese Gruppe aus Helfern aller Ebenen des Ortsverbandes zusammensetzt und zum anderen, weil sich ihre Aufgaben und die Anforderungen an sie deutlich von anderen Fachgruppen und Helfern unterscheiden. Insgesamt verfügt der Ortsverband Gunzenhausen derzeit über elf ausgebildete Atemschutzgeräteträger, die die unterschiedlichsten Funktionen ausüben können.
Die Atemschutzgeräteträger werden immer dann benötigt, wenn ein Arbeiten unter "normalen" Umständen nicht mehr möglich ist. Dies kann notwendig sein, wenn viel Rauch und Qualm die bei einem Brand entstehen oder auch wenn Stoffe ausgetreten sind, die ein Einatmen der Umgebungsluft zu gefählich machen. Das umluftunabhängige Atemschutzgerät ist rund 15kg schwer und fasst ein Volumen von 1800 Litern Atemluft. Auch wenn dier Luftvorrat theoretisch für längere Einsätze ausreicht, können die Helferinnen und Helfer in der Regel maximal 30 Minuten der hohen körperlichen Belastung durch den Einsatz mit dem Atemgerät ausgesetzt werden.
Die Eignung für diese Aufgabe muss jedes Jahr erneuert werden. Dies geschieht durch Fortbildungen und Einsätze aber auch durch die jährlich zwingend vorgegebene Begehung einer Atemschutzübungsstrecke bei der genau definierte Belastungen und Leistungen erbracht werden müssen. Die Helfer des THW Gunzenhausen absolvieren diese Übung schon seit vielen Jahren auf der Atemschutzstrecke des Landkreises, die von der FFW Pleinfeld betrieben und betreut wird.
Nach einer "Aufwärmphase" auf dem Laufband ging es in Zweiertrupps in kompletter Schutzausstattung, Pressluftflasche und Ausrüstung auf die in mehrere Räume unterteilte Übungsstrecke. Im Arbeitsraum "Industrieanlage" kann das Arbeiten an defekten Ventilen und die Bergung von Personen aus Schächten und engen Behältern geübt werden. In der anschließenden Hitzeschleuse werden die Atemschutzgeräteträger auf ihre Belastbarkeit unter extremer Hitze getestet bevor sie in die "Orientierungsstrecke" gelangen. In diesem Labyrinth, bestehend aus vielen Stahlgitterkästen mit einer Gesamtlänge von 25 Metern, wird der Weg im Einsatzobjekt mit all seinen Erschwernissen simuliert. Es wird die Orientierung, Bewegung und das einsatzmäßige Verhalten bei Licht, Dunkelheit oder auch bei Vernebelung geübt. Haben sich die Helfer den Weg durch all die Hindernisse gebahnt, gelangen sie durch eine weitere Schleuse in den eigentlichen Zielraum. Dort gilt es eine verletzte Person zu finden und zu retten. Die gesamte Übung wird vom Atemschutzlehrer im Leitstand beaufsichtigt, der die Probanten mit Infrarotkameras, Trittkontakte und Monitore auf Schritt und Tritt verfolgen kann.
Alle acht Teilnehmer des OV Gunzenhausen haben die schweißtreibende Übung auf der Atemschutzstrecke erfolgreich bewältigt und stehem dem THW somit weiterhin als aktive Atemschutzgeräteträger zur Verfügung.