Die Ausbildungsreihe wurde am 25. Mai im Ortsverband mit einer ausführlichen Unterweisung hinsichtlich der Sicherheits- und Unfallverhütungsvorschriften begonnen. Neben grundlegenden Sicherheitsregeln und -einrichtungen im Umgang mit der Motorsäge und bei der Waldarbeit wurden auch die sachgerechte Verwendung der persönlichen Schutzausrüstung und ihre Pflege im theoretischen Unterricht behandelt.
Der erste praktische Ausbildungsnachmittag fand in einem Waldstück bei Gräfensteinberg statt. Nach einer Demonstration und der Erprobung verschiedener Schnittechniken wie Fächerschnitten und dem Stechschnitt befassten sich unsere Einsatzkräfte mit dem Fällen von Kiefern, die zuvor durch den Eigentümer zu Fällung markiert worden waren. Vermittelt wurden dabei alle nötigen sicherheitsrelevanten Schritte, um einen Baum sachgerecht und sicher nieder zu legen.
Auch der zweite Ausbildungstag war halb theoretisch halb praktisch. Am Vormittag wurde das Fällen von Bäumen nochmals tiefergehend im Detail besprochen. Deweiteren wurde die Wartung der Motorsäge sowie das Schärfen der Sägekette in der Werkstatt des Ortsverbandes Gunzenhausen praxisbezogen unterrichtet und geübt. Der zweite praktische Nachmittag fand wiederum im Wald statt wo unsere Einsatzkräfte "in die Fichte gingen". Das Erlernte vom Vormittag und vom vorherigen Ausbildungstag konnte nun noch einmal unter sachkundiger Aufsicht geübt werden. Auch das ergonomische Entasten war Ausbildungsthema.
Der dritte Ausbildungstag war rein praktisch. Unsere angehenden Motorsägenführer festigten das Erlernte über sachgerechtes Fällen von Bäumen. Dabei wurden mehrere hartholzige Laubbäume bearbeitet, um die qualitativen Unterschiede zwischen Nadel- und Laubholz zu erfahren. Ein weiteres wichtiges Thema des Tages war der Einsatz von mechanischer Unterstützung beim Niederlegen und Transportieren von gefällten Bäumen. Zum Einsatz kamen auch Greifzüge, um festhängende Bäume in dem dichten Bestand kräfteschonend und sicher zu Fall zu bringen. Dabei kam es auch hin und wieder zu Spannungen im Holz, sodass hier ebenfalls erste Erfahrungen beim Trennen gesammtelt werden konnten.
Thema eines weiteren praktischen Ausbildungstages war das Schneiden von Holz unter Spannung, beispielsweise durch ungünstigen Fall nach einem Sturmschaden oder wenn sich der Stamm nach dem Fällen zwischen anderen Bäumen verkeilt. Wird diese Spannung unkontrolliert abgebaut, kann der Stamm mehrere Meter mit großer Kraft ausschlagen - ein lebensgefährliches Risiko. Nur mit der richitgen Analyse der Spannungsverhältnisse und der entsprechenen Schnitttechniken zur Entlastung kann eine gefahrlose Räumung durchgeführt werden.
Vom Ortsverband Gunzenhausen konnte für diese Übung ein Baumbiegesimulator entliehen und für die Motorsägen-Ausbildung eingesetzt werden. Unter kontrollierten Bedingungen lassen sich hiermit Baumstämme hydraulisch spannen und deren Entlastung sicher üben. Alle Lehrgangsteilnehmer und die Ausbilder waren von der Übung mit dem Gerät begeistert und signalisierten schon vor Ort ihr Interesse an einer baldigen Auffrischungsübung.
In einem kleinen feierlichen Rahmen wurden anschließend die „Kettensägen-Führerscheine“ ausgegeben und es fand eine Abschlussevaluierung, in der die anwesenden 13 Helfer den Organisatoren ihr besonderes Lob aussprachen, statt. Ein besonderer Dank gilt den tatkräftigen Ausbildern für ihren zusätzlichen Einsatz an den Wochenenden: Sebastian Schneele, Bereichsausbilder Kettensäge von der Geschäftsstelle Nürnberg, den „Co-Ausbildern“ Stefan Rettlinger und Walter Schiel sowie dem „Initiator“ Marco Hämmer vom Ortsverband Gunzenhausen für die ausgezeichnete Organisation der Veranstaltung. Ebenso danken wir Martin Roth, für die Bereitstellung seines Hubliftes sowie unserem Helfer Leroy Orobor, der die entsprechenden Bäume zur Verfügung stellte.